Neues Angebot zur Vorsorge: MentalCheck
MentalCheck: Präventionssprechstunde für seelische Gesundheit
Ein diagnostisches Angebot für erwachsene Patienten von Dipl.-Psych. Ritter
Wichtiger Hinweis: Dieses Angebot richtet sich ausdrücklich nicht an Personen, bei denen bereits eine psychische Erkrankung diagnostiziert wurde oder aktuell eine behandlungsbedürftige Störung vorliegt.
Psychische Gesundheit ist kein Zufallsprodukt. Sie entsteht im Spannungsfeld von genetischer Disposition, frühkindlicher Entwicklung, sozialen Beziehungen, Lebensereignissen, beruflichen Belastungen und der individuellen Fähigkeit zur Emotions- und Stressregulation. In einer Gesellschaft, in der Anforderungen, Tempo und Unsicherheit zunehmen, steigt auch das Risiko psychischer Fehlbeanspruchung. Immer mehr Menschen erleben emotionale Erschöpfung, dauerhafte Anspannung, Niedergeschlagenheit oder Überforderung – oft lange, bevor eine psychische Erkrankung diagnostiziert wird.
Unser Angebot MentalCheck setzt genau an diesem Punkt an: als strukturierte Präventionssprechstunde zur frühzeitigen Einschätzung psychischer Belastungen und Risikofaktoren. Ziel ist es, auf wissenschaftlich fundierter Grundlage Klarheit darüber zu schaffen, ob und in welchem Ausmaß eine psychische Gefährdung vorliegt – noch bevor eine behandlungsbedürftige Störung entstanden ist.
Warum psychische Prävention notwendig ist
In der somatischen Medizin ist Prävention ein selbstverständlicher Bestandteil der Versorgung. Regelmäßige Check-ups zur Früherkennung körperlicher Erkrankungen – etwa des Herz-Kreislauf-Systems, der Lunge oder des Stoffwechsels – gehören zur gesundheitlichen Vorsorge. Demgegenüber fehlt ein solches präventives Verständnis im Bereich der psychischen Gesundheit bislang weitgehend. Diagnostik wird meist erst dann durchgeführt, wenn bereits Symptome auftreten, die das Alltagsleben beeinträchtigen.
Doch viele psychische Störungen entwickeln sich schleichend und über längere Zeiträume. Frühwarnzeichen wie anhaltende Erschöpfung, Schlafprobleme, Rückzug, Reizbarkeit oder Leistungsabfall werden häufig übersehen oder bagatellisiert. Dabei sind frühe Interventionen deutlich wirksamer als spätere Behandlungsversuche in chronifizierten Phasen. Genau hier setzt MentalCheck an: durch systematische Erfassung der aktuellen psychischen Lage, differenzierte Analyse möglicher Belastungsfaktoren und frühzeitige Rückmeldung zum individuellen Risikoprofil.
MentalCheck – ein strukturiertes diagnostisches Verfahren
Der MentalCheck ist ein diagnostisches Angebot mit präventivem Fokus. Er ermöglicht eine fundierte Einschätzung zur seelischen Verfassung, ohne dass bereits eine psychische Erkrankung vorliegen muss. Das Verfahren ist modular aufgebaut und basiert auf anerkannten Methoden der psychologischen Diagnostik. Es bietet Orientierung bei der Frage, ob eine psychische Gefährdung besteht, und wenn ja, welche Faktoren daran beteiligt sind.

Die vier Bausteine des MentalCheck
1. Erfassung der aktuellen psychischen Situation
Zu Beginn erfolgt eine systematische Erhebung des gegenwärtigen psychischen Befindens. Dabei werden wissenschaftlich erprobte Selbstbeurteilungsinstrumente eingesetzt, ergänzt durch eine strukturierte klinische Exploration. Diese Kombination erlaubt eine differenzierte Einschätzung subjektiver Belastung und objektivierbarer Auffälligkeiten in Bereichen wie Stimmung, Antrieb, Angst, Schlaf, Stressverarbeitung und sozialer Funktionalität.
2. Testpsychologische Untersuchung
In einem zweiten Schritt erfolgt – je nach individueller Indikation – eine testpsychologische Untersuchung. Diese kann kognitive Leistungsaspekte (z. B. Konzentration, Gedächtnis, Informationsverarbeitung), Persönlichkeitsmerkmale (z. B. emotionale Stabilität, Selbstwirksamkeit, Stressanfälligkeit) oder psychophysiologische Reaktionen betreffen. Zum Einsatz kommen etablierte, normierte Verfahren aus der psychologischen Diagnostik.
3. Biografische Anamnese und Risikoprofil
Ein zentrales Element des MentalCheck ist die strukturierte Erhebung biografischer Erfahrungen. Hierbei werden frühkindliche Prägungen, familiäre Belastungen, schulische und berufliche Entwicklung, kritische Lebensereignisse sowie bisherige Umgangsweisen mit Belastung systematisch erfasst. Ziel ist es, individuelle Risikokonstellationen wie z. B. frühe Traumatisierungen, Bindungsunsicherheiten oder transgenerationale Belastungsmuster zu erkennen und im Gesamtbild einzuordnen.
4. Auswertung, schriftliche Empfehlung und Abschlussgespräch
Abschließend erfolgt eine fachlich fundierte Auswertung aller erhobenen Daten. Diese wird in einem Gespräch transparent vermittelt und in einem schriftlichen Kurzbericht zusammengefasst. Der Bericht enthält eine Einschätzung zur psychischen Belastungssituation, eine Würdigung des individuellen Risikoprofils sowie eine Empfehlung für mögliche nächste Schritte – z. B. Teilnahme an einem Präventionsprogramm, Durchführung stressreduzierender Maßnahmen oder gegebenenfalls diagnostische Abklärung in einem anderen Setting.
Für wen ist der MentalCheck geeignet?
Der MentalCheck richtet sich gezielt an Personen, die als neue Patienten sich einen fundierten Überblick über ihre psychische Verfassung verschaffen möchten – ohne dass bereits eine Diagnose gestellt wurde oder ein akuter Behandlungsbedarf besteht. Das Angebot eignet sich insbesondere für Personen,
- die sich dauerhaft belastet fühlen, ohne dass eine klare Ursache erkennbar ist,
- die psychische Erkrankungen in der Familie haben und ihre eigene Gefährdung einschätzen möchten,
- die nach belastenden Lebensphasen oder kritischen Ereignissen eine diagnostische Standortbestimmung wünschen,
- die beruflich oder privat stark beansprucht sind und präventiv handeln wollen,
- die seelische Widerstandskraft stärken und psychische Gesundheit erhalten möchten.
MentalCheck ist nicht für Bestandspatienten unserer Praxis gedacht, diese habe eigene Angebote der Nachsorge.
Der MentalCheck ersetzt keine Psychotherapie und beinhaltet nicht die Vermittlung eines Behandlungsplatzes. Er dient der vorsorglichen Einschätzung psychischer Risiken und bietet Orientierung in der persönlichen Gesundheitsvorsorge. Für Personen mit bereits diagnostizierter psychischer Störung steht unsere allgemeine Sprechstunde zur Verfügung.
Abrechnung und Kosten
Der MentalCheck ist sowohl für gesetzlich als auch für privat versicherte Personen zugänglich. Für gesetzlich Versicherte erfolgt die Abrechnung über die elektronische Gesundheitskarte im Rahmen der psychotherapeutischen Versorgung. Für privat Versicherte werden die Leistungen entsprechend der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) und der Gebührenordnung für Psychotherapeuten (GOP) in Rechnung gestellt.
Organisatorischer Ablauf und Buchung
Der MentalCheck umfasst in der Regel zwei bis drei Termine: Erstuntersuchung, biografische Anamnese und klinische Auswertung. Die abschließende Auswertung erfolgt in einem persönlichen Gespräch, in dem die Ergebnisse erläutert und schriftlich übergeben werden.
Die Buchung dieser Sprechstunde erfolgt über das Buchungsportal Doctena. Bitte wählen Sie dazu „Neupatient“ aus und als Leistung „MentalCheck“. Bitte beachten Sie die allgemeine Absageregelung in unserer Praxis. Über Doctena haben Sie zusätzlich die Möglichkeit, sich bei Buchung eines Diagnostiktermin auf eine digitale Warteliste setzen zu lassen, um eventuell einen freigewordenen früheren Termin zu erhalten.